Wiener Kaffeespezialitäten – der Grund warum du niemals nur einen „Kaffee“ in Wien bestellen sollst
Kaffee in Wien gehört zusammen wie der Apfel zum Strudel. Egal ob verlängert, braun, weiß oder mit Alkohol, es gibt mittlerweile wahrscheinlich mindestens genauso viele Wiener Kaffeespezialitäten wie Apfelstücke im berühmten Apfelstrudel. Was es mit den unterschiedlichen Wiener Kaffeespezialitäten auf sich hat und der Grund warum du niemals nur einen „Kaffee“ in Wien bestellen sollst, verraten wir dir hier.
Die Geschichte - Wiener Kaffeespezialitäten damals:
Glaubt man der Legende, dann hat Jerzy Franciszek Kulczycki (ein Pole, 1640 in der heute ukrainischen Stadt Sambir geboren) den Kaffee nach Wien gebracht. Kaffeehäuser und ihre Wiener Kaffeespezialitäten ließen nicht lange auf sich warten. Im Jahr 1683, nachdem Österreich von den Türken belagert wurde, eröffneten die ersten Kaffeehäuser in Wien. Um die Jahrhundertwende war die Zahl bereits auf 600 Cafés gestiegen.
Das typische Wiener Kaffeespezialitäten beschränkten sich damals auf Kakao, Tee, Milch, Limonade, Sodawasser, Schokolade, Wein, Schnäpse und Liköre. Kein Vergleich zu dem heutigen Angebot an Wiener Kaffeespezialitäten.
Mehr als nur ein Heißgetränk - Wiener Kaffeespezialitäten heute:
Wer auch immer der Erfinder der Idee war, den Kaffee zusätzlich noch mit Milch und Zucker zu mischen, machte den Kaffee erst so richtig beliebt und verschaffte den Wiener Kaffeespezialitäten den großen Durchbruch.
Heute dominieren vor allem Wiener Kaffeespezialitäten wie der Mokka, kleine oder große Braune, Fiaker, Einspänner, die klassische Wiener Melange und der Franziskaner die Getränkekarte der Wiener Kaffeehäuser.
Gerade für Touristen (aber auch für den ein oder anderen Einheimischen) ist es oft schwer nachvollziehbar was es mit den Wiener Kaffeespezialitäten auf sich hat. Wir klären euch deshalb über die gängigsten Kreationen auf und lüften ihre Bestandteile.
Die beliebtesten Wiener Kaffeespezialitäten im Überblick:
Mokka: Ganz egal ob doppelt oder einfach - der schwarze Kaffee ist das Herzstück der österreichischen Kaffeehäuser und die Basis für alle Wiener Kaffeespezialitäten.
Es gibt zwei Unterschiede zum italienischen Espresso. Zum einen wird er mit etwas mehr Wasser zubereitet und zum anderen werden andere Bohnensorte verwendet. Für diese Wiener Kaffeespezialität kommen vorwiegend Kaffeebohnen aus Jemen oder Äthiopien zum Einsatz.
Kleiner/großer Brauner: Diese typische Wiener Kaffeespezialität erhält seinen Namen von seiner Farbe und ist das österreichische Pendant zum Espresso bzw. zum doppelten Espresso, der mit Milch oder wahlweise Schlagobers (deutsch: Sahne) im Kännchen serviert wird. Er zählt zur zweitbeliebteste Wiener Kaffeespezialität nach der Wiener Melange.
Fiaker: Der Fiaker ist entweder eine Pferdekutsche, der Kutscher selbst oder eben eine Wiener Kaffeespezialität. Er setzt sich aus einem Mokka mit einem Schuss Alkohol zusammen. Etabliert haben sich dabei Rum und Sliwowitz.
Einspänner: Ein Einspänner ist ein einspänniges Pferdefuhrwerk, also eine Kutsche, die von einem einzelnen Pferd gezogen wird. Die Wiener Kaffeespezialität kommt daher, dass ihn die Kutscher dieser Einspänner viel und gern getrunken haben. Dabei hat (und hatte) der mit einer üppigen Schlagobershaube markierte Kaffee im Glas zwei wesentliche Vorteile:
Der Kaffee blieb unter dem Schlagobers warm und auch, wenn er beim Fahren getrunken wurde, wurde nichts verschüttet. Daher wird diese Wiener Kaffeespezialität auch nicht umgerührt, sondern durch die kalte Schlagobershaube hindurch geschlürft.
Wiener Melange: Das Herzstück aller Wiener Kaffeespezialitäten ist die Wiener Melange. Melange bedeutet aus dem Französischen übersetzt Mischung. Die Kaffeespezialität aus Wien heißt auf Deutsch also einfach nur Wiener Mischung. Sie besteht aus einem Mokka sowie einem Teil Milch und einer Haube aus geschäumter Milch.
Franziskaner: Die Wiener Kaffeespezialität „Franziskaner“ beinhaltet eine längere Melange mit heißer Milch und Schlagobers. Der Kaffee wurde zwar nicht im Kloster bei den Franziskanern erfunden, aber seine schöne braune Farbe der typischen Mönchskutte - und so kreativ, wie die Menschen in Österreich sind, haben sie schwupps eine Kaffeespezialität danach benannt. Dekoriert wird die leckere Wiener Kaffeespezialitäten mit Schokostreusel.
Insider Tipp: Das Wort „Kaffee“ wird in Wien auf die letzte Silbe betont, nicht wie in Deutschland auf die erste. Es kann geschehen, dass ein grantiger „Kellner“ bei einer deutschen Aussprache so tut, als ob er es nicht verstanden hätte.
Wiener Kaffeehäuser und ihre Besonderheiten:
Das Kaffeehausgehen zählt zu den beliebtesten Hobbys der Wiener. Man trifft sich zum: Beobachten, Klatsch und Tratschen verbreiten, instagramen, Karten spielen sowie Schule bzw. Arbeit schwänzen.
Typisch für ein Wiener Kaffeehaus sind kleine runde Marmortischchen, auf denen der Kaffee serviert wird, Logen und Zeitungstischchen. Die Kaffeehäuser sind ein Ort, „in dem Zeit und Raum konsumiert werden, aber nur die Wiener Kaffeespezialität auf der Rechnung steht“.
Fazit: Wiener Kaffeespezialitäten sind in der österreichischen Bundeshauptstadt fest verankert und sind wesentlich mehr als nur ein Heißgetränk. Wer Wien besucht, kommt nicht drum rum das traditionelle Handwerk und sein unvergleichbares Ambiente für einige Zeit zu genießen.
Bei unserem Erlebnis „Wiener Melange - Alles über einen Kaffee Klassiker“ hast du die Möglichkeit alles über Wiener Kaffeespezialitäten zu erfahren und diese im Anschluss auch zu verkosten. Freu dich auf ein unvergessliches und Wien mal anders Erlebnis. Also worauf noch warten?